Super-Pumpe gegen Hochwasser in Gießerei Silbitz
Blick auf den Eingansbereich des Stahlwerkes Silbitz Guss GmbH Dienstag Mittag. Die Wassermassen, die am Montag noch die Straße am Werk überschwemmten sind zurückgegangen.
Situation an der Elster bei Crossen und Silbitz entspannt sich allmählich. Bewohner kehren zurück in ihre Wohnungen.
Silbitz. Verhaltener Optimismus herrschte am Dienstag bei den Feuerwehrleuten in Crossen, die zum Teil ununterbrochen seit Freitag im Einsatz waren, um gegen das Hochwasser anzukämpfen.
Die Fluten, die am Montag noch in Silbitz über das Werksgelände und in die BetriebsÂhallen der Silbitz Guss GmbH plätscherten, zogen sich allmählich zurück. Berufsfeuerwehrmänner aus Erfurt hatten eine Hochleistungspumpe angefahren, mit der pro Minute 15 000 Liter abgepumpt wurden. Meter um Meter konnten die Bereiche vom Wasser befreit werden.
"Die Sonne beginnt wieder zu scheinen", sagte GeschäftsÂführer Dr. Torsten Tiefel mit dem Blick zum Himmel, aber auch sinnbildlich auf das Unternehmen. "Außen sind die Flächen weitgehend trocken, aber innen haben wir noch mit großen Problemen zu kämpfen." Denn die Maschinen und Anlagen, die das Herzstück der Stahlgießerei bilden, stehen in bis zu vier Meter tiefen Gruben.
Schritt für Schritt wurde nach der Trocknung wieder die Stromzufuhr geÂstartet. "Wir informieren unsere Kunden täglich und tun alles dafür, um unseren Verpflichtungen nachzukommen", so Torsten Tiefel. "Wir bewahren uns unseren Optimismus. Es geht weiter!"
Diese Botschaft sei auch für die Beschäftigten von Silbitz Guss wichtig, betonte Landrat Andreas Heller (CDU), der Dienstag vor Ort war, mit Gießerei-Mitarbeitern sprach und unter anderem Hilfe bei der Entsorgung der Sandsäcke zuÂsicherte. Er dankte allen Feuerwehrleuten, Betriebsangehörigen und Helfern und lobte den Einsatz von Kreisbrandinspektor Volker Gidde bei der Organisation der Hochleistungs-Pumpe.
Dass diese zum richtigen Zeitpunkt zum Einsatz kam, organisierte die Geschäftsleitung persönlich. "Weil wir keine aktuellen Pegelstände bekamen, sind wir in der Nacht zum Dienstag selbst nach Gera-Langenberg gefahren und haben gemessen", berichtete Karlheinz Bangel, der technische Geschäftsführer bei Silbitz Guss. "3,40 Meter, das bedeutete 40 Zentimeter weniger als am Sonntag. Da haben wir gesagt: Jetzt kann's losgehen mit dem Abpumpen." Er ist zuÂversichtlich, dass Silbitz Guss Ende der Woche zumindest teilweise arbeiten kann: "Wir sind wieder handlungsfähig."
Das Surren kleinerer Pumpen war indessen auf der gesamten Maruschky-Straße zu hören. Aus jedem Hauseingang der Mehrfamilien-Häuser drückten diese über Schläuche das Kellerwasser nach draußen. Fast alle Bewohner hatten zwischenzeitlich Notunterkünfte in der SportÂhalle der Crossener Schule aufgesucht, konnten aber wieder in ihr Zuhause zurück.
Gestern entspannte sich die Situation an der Elster bei Crossen und Silbitz allmählich. Die Fluten strömten zwar noch auf der Aue und bedeckten diese auf weiten Flächen. Das Wasser stieg allerdings nicht mehr an. Martin Bierbrauer, dem Chef der VerwaltungsÂgemeinschaft Heideland-Elstertal-Schkölen, schien ein Stein vom Herzen gefallen zu sein. Er sagte: "Wir sind heilfroh, dass durch den Einsatz der Feuerwehr, den zu Hilfe eilenden Bundeswehr-Soldaten und den unermüdlichen freiÂwilligen Helfern ein drohender Bruch des Floß-Grabens bei Ahlendorf abgewendet wurde."
Martin Bierbrauer betonte auch, dass nicht nur direkt an der Hochwasser-Front fleißige Helfer aktiv waren, sondern dass die Einsatzkräfte rund um die Uhr mit Essen, Erfrischungsgetränken und kannenweise Kaffee versorgt wurden. "Die Frauen, vor allem vom Feuerwehr-Verein und andere Bürgerinnen, hatten die Versorgung voll im Griff, manche brachten sogar extra gebackenen Kuchen in die Wache."
Nun beginnt auch die Schadensanalyse, die allerdings erst dann konkret werden kann, wenn die Elster wieder in ihr Bett zurückgekehrt ist.
Katastrophenalarm im Saale-Holzland-Kreis
Dieter Urban / 05.06.13 / OTZ
Kommentare
05.06.13 - 20:29
ich
@ Rosi mit etwas Hirn hätte man ja in der GrundÂschuÂle anÂruÂfen könÂnen, wenn man schon weiß das dort eine NotÂunÂterÂkunft einÂgeÂrichÂtet ist. Soll die FW wirkÂlich AuÂdruÂcke der MelÂdeÂlisÂten von CrosÂsen und SilÂbitz haben? Ich denke nicht, dann melÂdet sich NachÂbar XY und meint seine perÂsönÂliÂchen Daten müsÂsen geÂsiÂchert bleiÂben. DaÂtenÂschutz

Ich glauÂbe ein einÂfaÂches "DanÂkeÂschön" an die EiÂsatzÂkräfÂte wären deutÂlich anÂgeÂbrachÂter geÂweÂsen.
05.06.13 - 11:37
rosi
die inÂforÂmaÂtiÂonsÂpoÂliÂtik ließ stark zu wünÂschen übrig, keine ausÂhänÂge oder ähnÂliÂches, wer wann in seine wohÂnung zuÂrück darf. leÂdigÂlich die in den turnÂhalÂlen unÂterÂgeÂbrachÂten beÂkaÂmen die info, priÂvat unÂterÂgeÂbrachÂte nicht, so schlimm an den straÂßenÂeinÂfahrÂten zetÂtel anÂzuÂbrinÂgen? bürÂgerÂteÂleÂfoÂne werÂden in gera etc geÂschafÂfen, sofort...​und im shk? warum müsÂsen die feuÂerÂwehrÂleuÂte die beÂwohÂner beim evaÂkuÂieÂren beÂfraÂgen wer in den anÂdeÂren mietsÂwohÂnunÂgen noch wohnt? gibt es keine ausÂdruÂcke aus der melÂdeÂstelÂle, auÂßerÂhalb der öffÂnungsÂzeiÂten? mit der inÂfoÂpoÂliÂtik komme ich nicht zuÂrecht, im tv und radio wurde geÂsagt oriÂenÂtieÂren sie sich an den örtÂliÂchen inÂforÂmaÂtiÂonsÂstelÂlen, fürs nächsÂte mal würde ich gerne wisÂsen wo diese hier ist, das konnÂten mir nicht mal die poÂliÂzisÂten erÂkläÂren. ich bin doch entÂtäuscht von der öfÂfentÂlichÂkeitsÂarÂbeit.